Gemeinsame Organisation schafft Synergien

Rohstoffverbund stärkt NRW-Standorte

Nordrhein-Westfalen ist für Covestro von strategischer Bedeutung: Das Unternehmen produziert hier gleich an drei Standorten. Die Werke in Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen liegen maximal 70 Kilometer auseinander. Seit 2010 sind sie in einer eigenen Organisation, dem Standortverbund NRW, zusammengefasst.

Dank der engen Vernetzung sind die NRW-Werke, in denen mehr als 6.450 Mitarbeitende im Einsatz sind, noch effizienter. Das ist wichtig, denn nahezu 30 Prozent der gesamten weltweiten Produktionskapazität von Covestro entfallen auf Deutschland – ein wesentlicher Teil davon aus NRW. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch: Auf die Standorte in Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen entfällt derzeit noch ein wesentlicher Anteil der konzernweiten Treibhausgasemissionen. Das soll sich schnellstmöglich ändern.

Denn Covestro will bis 2035 operativ klimaneutral sein. Bis dahin sollen Netto-Null-Emissionen aus der eigenen Produktion (Scope 1) und aus eingekaufter Energie (Scope 2) erreicht sein. Auch die in der Wertschöpfungskette vor- und nachgelagerten Treibhausgas-Emissionen (Scope 3) sollen bis 2035 signifikant sinken – langfristig strebt Covestro für Scope 3-Emissionen Klimaneutralität bis 2050 an.

Daher hat das Unternehmen für seine NRW-Standorte eine klare Roadmap ausgearbeitet: Im Vordergrund stehen dabei die Nutzung von 100 Prozent erneuerbarem Strom, die klimaneutrale Erzeugung von Dampf sowie eine signifikante Steigerung der Energieeffizienz. Auf diese Weise sollen Wachstum und Nachhaltigkeit in NRW noch stärker miteinander verbunden werden.

1

Mitarbeitende
in NRW
(Vollzeitäquivalente)

1

Berufseinsteigende
in NRW

Milliarden Euro
Investitionen seit 2015

Geleitet werden die NRW-Standorte von Dr. Daniel Koch. Er steht im ständigen Austausch mit den drei NRW-Produktionsleiterinnen und -leitern Dr. Thorsten Rische (Leverkusen), Dr. Susanne Buchholz (Dormagen) und Dr. Rob Eek (Krefeld-Uerdingen). Dabei geht es unter anderem darum, wie Logistikprozesse noch schlanker und Abläufe vereinheitlicht werden können. Aber auch die zuverlässige Versorgung der Betriebe mit Rohstoffen wie Wasserstoff, Erdgas, Kohlenmonoxid, Stickstoff und verschiedenen Energieformen sind ein Muss, um international mithalten zu können.

Nachweislich nachhaltige Produktion

Covestro hat für alle drei NRW-Standorte die international anerkannte ISCC Plus-Massenbilanz-Zertifizierung erhalten. Kunden können so nun mit großen Produktmengen aus erneuerbar attribuierten Rohstoffen beliefert werden. Darunter fallen zum Beispiel ausgewählte Polycarbonate, Komponenten für Polyurethan (PU)-Hart und Weichschäume, PU-Lack- und Klebstoffrohstoffe, thermoplastische Polyurethane (TPUs) sowie Spezialfolien. Qualität und Eigenschaften unterscheiden sich dabei nicht von ihren fossil-basierten Pendants. Mit den zertifiziert massenbilanzierten Produkten von Covestro können Kunden ihre eigenen Nachhaltigkeitsziele schneller erreichen. Gleichzeitig lässt sich dank ihrer Hilfe auch der Übergang zur Kreislaufwirtschaft maßgeblich vorantreiben.

Mit dem NRW-Standortverbund bündelt Covestro Unternehmensbereiche wie Instandhaltung, Infrastruktur, Lagerhaltung und Service und senkt so die Kosten für alle NRW-Werke – das stärkt ihre Wettbewerbsfähigkeit langfristig. Die Vernetzung der Standorte ist demnach ein wichtiger Garant für den wirtschaftlichen Erfolg in der Region.

Preis für Nachhaltigkeitsstrategie in NRW

Für seine nachhaltigen Produkte und Verfahren erhielt Covestro im Jahr 2022 einen Preis im Wettbewerb „NRW – Wirtschaft im Wandel“. Die Expertenjury um NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur zeichnete den Werkstoffhersteller für seinen innovativen Unternehmergeist aus. Dabei würdigten das Gremium vor allem die vorbildliche Ausrichtung auf die Kreislaufwirtschaft. Covestro setzt an seinen drei NRW-Standorten auf alternative Rohstoffe, erneuerbare Energie und weniger Emissionen. Außerdem will das Unternehmen innovative Technologien entwickeln, um das Recycling von Altprodukten und unvermeidbarem Abfall zu verbessern. Damit treibt Covestro den Strukturwandel in NRW erfolgreich voran.

Infrastruktur in NRW ausbauen

Damit das auch künftig so bleibt, benötigt Covestro eine intakte Infrastruktur rund um seine Werke. Covestro benötigt an seinen NRW-Standorten eine intakte Infrastruktur rund um seine Werke. Sie ist eine Voraussetzung für Wachstum, Wohlstand und Arbeit. Daher ist es wichtig, das Gesamtnetz zu stärken und die Infrastruktur hierzulande fit für die Zukunft zu machen. Konkret bedeutet das: Die Verkehrswege müssen modernisiert und die Straßen, Schienen und Wasserwege stärker miteinander vernetzt werden. Denn: Unternehmen wie Covestro sind darauf angewiesen, dass die Zu- und Auslieferung von Rohstoffen und Produkten einwandfrei funktioniert.

Rhein als Lebensader der NRW-Standorte stärken

Eine gut ausgebaute Infrastruktur ist essenziell für die Industrieunternehmen in Deutschland. Beispiel NRW: Hier kommen rund 75 Prozent der Lieferungen an die drei Covestro-Standorte in Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen über die Binnenschifffahrt an. Etwa 30 Prozent der Werkstoffe werden über den Wasserweg wieder ausgeliefert. Folglich war Covestro in den letzten Jahren stark von dem immer öfter auftretenden Niedrigwasser betroffen. Auch deshalb ist das Interesse groß, solche Extremsituationen künftig noch besser in den Griff zu bekommen.

Ein Bündnis aus Politik und Industrie unterzeichnete 2019 den Aktionsplan „Niedrigwasser Rhein“.

Trotz klimatischer Veränderungen soll der Rhein ein zuverlässig kalkulierbarer Transportweg bleiben. Dazu muss die Bedeutung des Binnenschiffes als leistungsfähiges und umweltschonendes Verkehrsmittel weiter gestärkt werden. So sollen beispielsweise neue Schiffstypen, so genannte Flachbodenschiffe, entwickelt und die Wasserstandsvorhersage verbessert werden. Ein Binnenschiff ersetzt rund 60 LKW bzw. 25 Bahnkesselwagen.

Zwei neue Niedrigwasserschiffe für Covestro

Um langfristig noch nachhaltigere und verlässlichere Lieferketten aufzubauen, setzt Covestro seit 2023 zwei neue Niedrigwasserschiffe auf dem Rhein ein. Die „CURIOSITY“ und die „COURAGE“ transportieren Covestro-Fertigprodukte aus NRW nun noch umweltschonender zu den Kunden und erstrahlen dabei in bunten Covestro-Farben.

Ihr diesel-elektrischer Antrieb lässt eine Reduzierung des CO₂-Ausstoßes um bis zu 30 Prozent zu. Auch die Belastung durch Feinstaub und sonstigen Schadstoffen kann signifikant gesenkt werden. Zudem sind beide Schiffe bereits jetzt H₂- bzw. Future-Fuel-ready und können dank ihres speziellen Designs auf neuartige Antriebssysteme wie Wasserstoff umgerüstet werden – sobald diese marktreif sind.

Die „Courage“ transportiert als eines von zwei Niedrigwasserschiffen Covestro-Fertigprodukte über den Rhein.

Das Besondere: Auch bei niedrigen Pegelständen von bis zu 40 Zentimeter am Kölner Pegel sind die Niedrigwasserschiffe einsatzbereit. Über die angrenzenden Binnenwasserstraßen gelangen die Waren so bis zum Covestro-Standort in Brunsbüttel.

Stets mit an Bord: Die Covestro-Werte „COURAGE“ und „CURIOSITY“, die in Form der Schiffsnamen für sichere Fahrten sorgen sollen.

Grüne Elektrolyse an NRW-Standorten

Auf dem Weg zur operativen Klimaneutralität bis 2035 setzt Covestro auch auf die schrittweise Umstellung seiner Produktion auf Strom aus erneuerbaren Quellen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Produktion von besonders energieintensiven Basischemikalien wie Chlor, Natronlauge und Wasserstoff.

Im Zuge einer Kooperation mit LANXESS kann die Produktion der Chemikalien nun noch klimafreundlicher gestaltet werden. Bei der Produktion der Chemikalien, die LANXESS von Covestro bezieht, setzt der Werkstoffhersteller in den Elektrolysen in NRW anteilig Strom mit Herkunftsnachweisen aus Wasserkraft ein. Dadurch können die berichteten Emissionen um bis zu 120.000 Tonnen CO₂ im Jahr gesenkt werden.

Einblicke in die Chlorelektrolyse von Covestro in Leverkusen, in der das Unternehmen Energie aus Wasserkraft auf Basis von Herkunftsnachweisen einsetzt.

Chlor, Natronlauge und Wasserstoff sind wichtige Grundbausteine für viele Produkte der chemischen Industrie. Die in den ISCC-Plus zertifizierten Covestro-Standorten Leverkusen und Krefeld-Uerdingen hergestellten Chemikalien werden bei LANXESS zur Herstellung von Produkten für die Lebensmittelindustrie oder Landwirtschaft weiterverarbeitet.

Covestro will CO-Leitung in Betrieb nehmen

Wärmedämmplatten, Autoscheinwerfer oder Smartphone-Gehäuse – hochwertige Kunststoffe von Covestro finden in vielen Bereichen des alltäglichen Lebens Anwendung. Ein unverzichtbarer Grundbaustein für die Herstellung ist Kohlenmonoxid (CO). Am Standort Krefeld-Uerdingen reicht die Produktion allerdings auf Dauer nicht aus. Daher sollen die Betriebe dort über eine Versorgungsleitung mit CO aus dem Standort Dormagen beliefert werden. Die 67 Kilometer lange Rohrfernleitung ist fast fertig, aber wegen Rechtsstreitigkeiten und behördlicher Auflagen noch nicht in Betrieb. Ende August 2020 hat das Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster dann entschieden: Der Planfeststellungsbeschluss zum Bau und Betrieb der Leitung ist wirksam.

Der nordrhein-westfälische Landtag hat mehrfach festgestellt, dass die CO-Versorgungsleitung dem Allgemeinwohl dient. Das Gesetz zu ihrem Bau wurde von allen Parteien getragen und einstimmig verabschiedet. Das Projekt stärkt die wirtschaftliche Struktur in Nordrhein-Westfalen. Krefeld-Uerdingen kann so Teil einer zuverlässigen, sicheren, umweltverträglichen CO-Verbundstruktur werden.

Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Münster rechtskräftig

Anwohnende hatten jedoch gegen das Projekt geklagt. Die Klage richtet sich gegen die Bezirksregierung Düsseldorf, die als zuständige Behörde die Rohrfernleitung genehmigt und später überwacht. Nun hat das Gericht Ende August 2020 festgestellt, dass der Planfeststellungsbeschluss zum Bau und Betrieb der Leitung rechtmäßig ist. Der Senat wies die Klagen in vollem Umfang als unbegründet zurück. Damit ist der Planfeststellungsbeschluss zum Bau und Betrieb der Versorgungsleitung rechtmäßig.

Das Gericht betonte in seiner mündlichen Urteilsbegründung zudem sehr deutlich, dass aus seiner Sicht die technische Ausgestaltung der Leitung und damit auch ihre Sicherheit in mehrfacher Hinsicht den technischen Anforderungen nicht nur entspreche, sondern darüber hinausgehe. Das Bundesverwaltungsgericht Leipzig hat nunmehr mit seinem Beschluss vom 14.12.2021 die Beschwerde der Klagenden zurückgewiesen und damit die Revision nicht zugelassen. Damit ist das Urteil des OVG Münster rechtskräftig geworden.

Wir sehen uns in unserer Rechtsauffassung bestätigt“, erklärt Dr. Daniel Koch, Standortleiter der Niederrhein-Werke von Covestro. Die Leitung wird in Betrieb gehen, sobald die verbleibenden rechtlichen und baulichen Voraussetzungen vollständig erfüllt sind. Covestro war bei dem Verfahren als sogenannter Beigeladener beteiligt. Hier finden Sie die Presseinformation im Wortlaut.

Im August 2014 hatte das Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster entschieden, das Verfahren zur geplanten Kohlenmonoxid-Versorgungsleitung von Dormagen nach Krefeld-Uerdingen auszusetzen und das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) in Karlsruhe anzurufen. Die zuständige Kammer des BVerfG hat mit Beschluss vom 21. Dezember 2016 einstimmig entschieden, dass die Vorlage des OVG wegen rechtlicher Mängel als unzulässig abzulehnen sei. Darüber hinaus äußerte sich das Bundesverfassungsgericht auch inhaltlich so eindeutig, dass Covestro seine Auffassung bestätigt sieht.

Die Rechtsprechenden in Karlsruhe formulieren, dass das Gesetz zur Versorgungsleitung aus ihrer Sicht geeignet ist, dem Allgemeinwohl zu dienen und bestätigen die hinreichende Bestimmtheit der gesetzlichen Formulierungen. Darüber hinaus hat das BVerfG festgestellt, dass die gesetzlichen Enteignungszwecke im Rohrleitungsgesetz selbst hinreichend abgesichert seien.

Schon 2014 hatte das OVG geäußert, keine grundlegenden Bedenken hinsichtlich der Konzeption der Leitung in Sachen Sicherheit und Trassenverlauf zu haben. Nur bei der Verfassungsmäßigkeit des Rohrleitungsgesetzes, das dem Projekt zu Grunde liegt, sah das Gericht weiteren Klärungsbedarf. Daher die Vorlage zum Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe, die im Jahr 2016 als unzulässig eingestuft wurde.

Die hochfesten Stahlrohre der CO-Leitung wurden in einer Mindesttiefe von 1,40 Metern verlegt.

Umfangreiches Sicherheitskonzept

Das umfangreiche Sicherheitskonzept der neuen Kohlenmonoxid-Leitung geht über die gesetzlichen Anforderungen hinaus. So wird sie mit einem Druck von höchstens 13,5 bar betrieben. Konstruiert ist sie jedoch für 100 bar, und getestet wurde sie mit mehr als 200 bar.

Die mit Kunststoff ummantelten Stahlrohre haben einen Nenndurchmesser von 25 Zentimetern. Ihr Stahl ist hochfest und trotzdem verformbar. Dies schützt die Rohre unter anderem bei Erschütterungen und Erdbeben. Sie liegen in einer Tiefe von mindestens 1,40 Metern; gesetzlich vorgegeben ist nur ein Meter. Die Leitung wird von einer rund um die Uhr besetzten Betriebszentrale überwacht und regelmäßig vom TÜV überprüft.

Sofortvollzug

Im Mai 2020 hat Covestro einen Antrag auf Sofortvollzug zur Fertigstellung der Rohrfernleitung gestellt. Diesem Antrag hat die Bezirksregierung Düsseldorf mit der Anordnung der sofortigen Vollziehbarkeit entsprochen. Diese Anordnung gibt Covestro die Möglichkeit, Maßnahmen des Planänderungsbeschlusses aus 2018, wie die Verlegung eines zweiten Geogrids, umzusetzen. Diese Spezialmatten schützen die Pipeline vor Beschädigungen. Eine vorläufige Inbetriebnahme wird durch die Anordnung nicht ermöglicht.

Grundsätzlich gilt, dass Unternehmen wie Covestro bei großen Projekten Planungssicherheit brauchen. Deutschland steht international in einem harten Wettbewerb. Covestro ist davon überzeugt, dass es im Industrieland Nordrhein-Westfalen möglich sein muss, eine solch sichere Rohrfernleitung zu bauen und zu betreiben.

Fragen und Antworten zur CO-Leitung

Warum wurde die Trasse rechtsrheinisch verlegt?

Fremde Leitungen auf dem eigenen Grund und Boden hat niemand gern – sie lassen sich jedoch nicht immer vermeiden. Unter Federführung der Bezirksregierung wurde nach Abwägung aller Interessen die beste Trassenführung gefunden. Dabei orientierte man sich an vorhandenen Infrastruktur-Trassen wie Schiene und Autobahn. Auf der rechten Rheinseite liegen bereits in verschiedenen Trassen zahlreiche Leitungen. Außerdem gibt es Synergieeffekte: Die Firma WINGAS verlegt auf knapp der Hälfte der gesamten Strecke der CO-Leitung eine Erdgas-Pipeline. Durch den gemeinsamen Bau wird die Umwelt geschont und insgesamt weniger Fläche benötigt.

Sind Wohngebiete betroffen?

Die Leitung verläuft so weit wie möglich entlang bereits bestehender Infrastruktur-Trassen wie Schiene und Autobahnen. Das ist aber nicht in jedem Fall möglich. So sind auch Wohngebiete durch den Trassenverlauf berührt. Als der Trassenverlauf feststand, wurden die Grundstückseigentümerinnen und Grundstückseigentümer persönlich angesprochen (Mitte 2005). Mit Beginn der Bauarbeiten wurden die Anwohnenden zusätzlich mit Briefen und Broschüren informiert, eine Website und eine Telefon-Hotline eingerichtet.

Wieso kam es zu Planungsänderungen?

Bei einem komplexen Infrastrukturprojekt sind Planungsanpassungen in der Regel nicht vermeidbar. Die Änderungen haben sich größtenteils erst während der Bauarbeiten ergeben. Der Hauptteil der beantragten Änderungen bezieht sich auf Trassenverschiebungen um wenige Meter. So mussten die Bauunternehmen die Lage vorgefundener Strom-, Wasser-, Gas- oder Ölleitungen berücksichtigen oder anderen unerwarteten Hindernissen im Erdreich ausweichen und daraufhin den tatsächlichen Verlauf der CO-Leitung anpassen. Auch ökologische Aspekte wie der Schutz von Baumbeständen führten zu Änderungen. Trotz vorheriger Auswertung aller vorhandenen Pläne war deren exakte Lage nicht immer bekannt. Es ist üblich, diese kleinräumigen Abweichungen nachträglich in einem Antrag zusammenzufassen.

Wie sicher ist die CO-Leitung?

Rohrfernleitungen sind das sicherste und ökologischste Transportmittel für die meisten flüssigen und gasförmigen Stoffe. Weltweit wird Kohlenmonoxid sicher über Rohrfernleitungen transportiert. Covestro verwendet beim Bau der Versorgungsleitung Materialien und Konzepte, die über bestehende Sicherheitsstandards hinausgehen. So sind die Wände der mit Kunststoff ummantelten Stahlrohre besonders dick und trotzdem verformbar. Dies schützt die Rohre unter anderem bei Erschütterungen und Erdbeben. Die Rohre liegen in einer Tiefe von 1,40 Metern, teilweise sogar deutlich tiefer. Gesetzlich vorgegeben ist nur 1,00 Meter. Die Leitung wird mit einem Druck von maximal 13,5 bar betrieben, konstruiert ist sie sogar für 100 bar.

Wie wird die Leitung überwacht?

Die ständige Kontrolle basiert hauptsächlich auf folgenden Systemen: Der Druck der CO-Leitung wird kontinuierlich überwacht – etwaige Veränderungen würden sofort erkannt. Auf der gesamten Länge der Trasse werden mehrere Leck-Erkennungs- und Ortungssysteme installiert. Mit einem Sensorschlauch-System würden kleinste CO-Mengen mittels Diffusion frühzeitig entdeckt, bevor es zu einer Gefährdung kommen könnte. Zudem werden sowohl das eingespeiste CO, als auch die Ausgangsmenge am Ende der Leitung sowie auch Temperatur und Druck im Leitungsverlauf mithilfe des sogenannten modellgestützten Massenbilanzverfahrens ständig kontrolliert. Das Druckwellenverfahren ergänzt das Massenbilanzverfahren und dient der Computerauswertung zur Ortung der Leckstelle durch den Druckwellenverlauf. Weitere Messeinrichtungen werden beispielsweise für Temperatur und Druck im Leitungsverlauf installiert.

Wie sieht der Notfallplan aus?

Auch wenn Covestro keine Unregelmäßigkeiten beim Betrieb der CO-Leitung erwartet – das Unternehmen hat umfangreiche Vorkehrungen getroffen, um Anwohnende im Falle einer Störung zu alarmieren und zu schützen. Tatsächlich greifen schon im Falle geringster Unregelmäßigkeiten mehrere voneinander unabhängige Sicherheitssysteme. Sollten die Überwachungseinrichtungen eine Störung melden, würde die Leitung umgehend über mehrere Schieber abgeriegelt. Sie kann nach beiden Seiten – Richtung Dormagen und Richtung Uerdingen – entleert werden. Dort wird das Kohlenmonoxid sicher entsorgt. So wird die Leitung druckfrei. Zeitgleich greift ein umfangreicher Alarm- und Gefahrenabwehrplan (AGAP).

Kohlenmonoxid – wie gefährlich ist das Gas?

Kohlenmonoxid (CO) ist kein ungefährliches Gas – es kann tödlich wirken, weil es die Aufnahme von Sauerstoff im Körper verhindert. Kohlenmonoxid unterliegt der Gefahrstoffverordnung. Andererseits ist CO ein Gas, mit dem Menschen in geringen Konzentrationen täglich leben: Es entsteht beim Verbrennen von Kraftstoff in Autos und Flugzeugen ebenso wie beim Rauchen von Zigaretten. Entscheidend ist der sichere Umgang mit CO. Covestro hat jahrzehntelange Erfahrung damit; so lange wird bereits Kohlenmonoxid an den Covestro-Standorten verwendet. Durch diese große Betriebserfahrung, speziell im Umgang mit CO geschulte Mitarbeitende und eine hoch entwickelte Anlagentechnik gewährleistet Covestro ein Höchstmaß an Sicherheit.

Covestro – Ihr guter Nachbar

Ein gutes Miteinander ist Covestro sehr wichtig. Deshalb sucht Covestro aktiv den Dialog mit seinen Nachbarinnen und Nachbarn an den Produktionsstandorten und pflegt engen Kontakt mit ihnen. Auch das Thema Sicherheit liegt Covestro sehr am Herzen: Für die Mitarbeitenden, in der Produktion und für das gesamte Standortumfeld. Mehr Informationen zur Sicherheit in den NRW-Chemparks finden Sie hier.



* Die Klimaneutralität ist das Ergebnis einer internen Bewertung eines partiellen Produktlebenszyklus von der Rohstoffgewinnung (cradle) bis zum Werkstor (Covestro gate), die auch als cradle-to-gate-Bewertung bezeichnet wird. Die Methodik unserer Ökobilanz, für die in Kürze eine externe Prüfung und Zertifizierung vorliegen wird, basiert auf den ISO-Normen 14040 und ISO 14044. Bei der Berechnung wird die biogene Kohlenstoffbindung auf der Grundlage vorläufiger Daten aus der Lieferkette berücksichtigt. Es wurden keine Kompensationsmaßnahmen angewandt.

Presseinformationen

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