Europas schnellstes Solarauto
Bereits beim Qualifying sicherte sich das Team den ersten Platz und konnte das große Rennen aus der Pole Position beginnen. Auf dem größten Teil der Strecke hielt die Adelie ein Durchschnittstempo von 80 Stundenkilometern und konnte sich in einem starken Wettbewerbsumfeld auf dem fünften Platz behaupten. In der Härte des Rennens kam es jedoch rund 300 Kilometer vor dem Ziel zu einem Unfall, bei dem niemand verletzt wurde und auch das Auto nur leichte Blessuren erlitt, aber das Team zum Abbruch des Rennens zwang.
"Unsere rund zweijährige intensive Entwicklungsarbeit hat sich trotzdem absolut ausgezahlt, vor allem, weil wir auch Wert auf eine sichere Konstruktion gelegt haben. Sie leistete ihren Beitrag dazu, dass bei dem Unfall niemand verletzt wurde", resümiert Simon Zaers vom Team Sonnenwagen. "Außerdem konnten wir viele wertvolle Erfahrungen für die Konstruktion unseres nächsten Solarautos sammeln, mit dem wir an der World Solar Challenge 2025 teilnehmen möchten. Gemeinsam mit den anderen Teams verfolgen wir weiterhin unser Ziel, mit innovativen Konstruktionen eine nachhaltigere Mobilität zu ermöglichen – nur angetrieben von der Kraft der Sonne."
Zweijährige Konstruktionsphase
Fast zwei Jahre lang arbeitete das Team Sonnenwagen intensiv an der Konstruktion seines aktuellen Solarrennwagens Covestro Adelie. Das Ziel: die Teilnahme an der Bridgestone World Solar Challenge in Australien. Das Solarautorennen ist der wohl härteste Wettkampf seiner Art weltweit und führt über eine Strecke von mehr als 3.000 Kilometern quer durch das australische Outback von Darwin nach Adelaide – ganz ohne Treibstoff und Ladestation.
Bevor das Team mit seinem hocheffizienten, selbstgebauten Auto nach Down Under aufbrach, machte es nochmal Station bei Covestro an dessen Stammsitz in Leverkusen. Auf dem Gelände hinter dem Campus Gebäude drehten die Studierenden erstmals in der Öffentlichkeit mehrere Runden mit ihrer Adelie. Covestro teilt den Enthusiasmus der jungen Menschen für eine nachhaltigere Mobilität sowie die Nutzung erneuerbarer Energie.
Multidisziplinäres Team
Schon während der zweijährigen Entwicklungszeit der Covestro Adelie führte die Teamarbeit der rund 50 Studierenden zum Erfolg: Aerodynamik, Elektrotechnik, Fahrstrategie, Fahrwerk, Antrieb und Struktur greifen perfekt ineinander. Mehr als 200.000 Stunden Berechnungen waren für die Optimierung der äußeren Form erforderlich, hinzu kamen 10.000 Werkstattstunden für die Karosserie sowie viele weitere Tage für elektrische und mechanische Komponenten und die Entwicklung der Fahrstrategie.
Im Covestro Adelie stecken viel Arbeit, Herzblut und die geballte Erfahrung aus unseren drei Vorgängermodellen.
Hier kommt Covestro ins Spiel, denn das Aachener Team hatte und hat viele Fragen rund um den Einsatz von Materialien. Sie sind ein wichtiger Faktor beim Ringen um den Sieg beim Solarrennen durch das australische Outback. Für die Bauteile geht es nicht nur um Leichtgewichtigkeit, Festigkeit und Aerodynamik, sondern auch darum, starken mechanischen Erschütterungen sowie extremen klimatischen Bedingungen wie Hitze, Feuchtigkeit und hoher UV-Strahlung zu widerstehen. Covestro schickt einige Rohstoffe ins Rennen, die unter anderem in der Sitzschale und der Ummantelung der Batterie stecken.
Am 5. Juni 2023 erblickte die Covestro Adelie das Licht der Welt – vor mehr als 700 Gästen und unter großer öffentlicher Aufmerksamkeit im Eurogress in Aachen. Dort war das nur 150 Kilogramm wiegende Fahrzeug zusammen mit seinen drei Vorgängermodellen ausgestellt. Dank der Optimierungen wiegt die Struktur des neuen Modells 16 Prozent weniger als diejenige ihres Vorgängers, des Photon, das Fahrwerk bringt sogar 20 Prozent weniger Gewicht auf die Waage.
Ziel des Teams Sonnenwagen nach mehreren tausend Arbeitsstunden und umfangreichen Testfahrten in Deutschland und Australien ist die erfolgreiche Teilnahme an der Bridgestone Solar World Challenge. Bei dem Rennen treten mehr als 40 Teams international renommierter Universitäten mit ihren Solarautos gegeneinander an. Über den Sieg entscheidet nicht nur das Tempo – die Fahrzeuge des Teams Sonnenwagen sind bis zu 120 Stundenkilometer schnell – sondern auch die optimale Nutzung der verfügbaren Sonnenenergie. In jedem Fall ist das Projekt eine wertvolle Erfahrung für das Aachener Team und beweist eindrucksvoll dessen Engagement bei der Entwicklung künftiger Mobilitätskonzepte.
Mich faszinieren die Kreativität und das Engagement, mit der diese jungen Menschen an die Entwicklung solcher Hightech-Fahrzeuge herangehen, um die Kraft der Sonne für eine nachhaltigere Mobilität zu nutzen. Es sind Elektroautos, die ohne Ladestationen oder Zapfsäulen auskommen.
Etappenziel erreicht: Europameister
In den vergangenen Jahren meisterte das Team Sonnenwagen mit seinen Fahrzeugen – dem Covestro Photon und dem Covestro Sonnenwagen – erfolgreich diverse Solarautorennen. Im Sommer 2022 wurde das Team mit dem Covestro Photon Europameister bei der iLumen European Solar Challenge (iESC), einem 24-Stunden-Rennen auf der ehemaligen Formel1-Strecke im belgischen Zolder. Kurz darauf konnte das Team Sonnenwagen an den Erfolg anschließen und gewann mit dem dreirädrigen Katamaran Covestro Photon die Italian Solar Challenge 2022 in Imola, Italien.
Globale Herausforderungen wie der Klimawandel und ein zunehmender Ressourcenverbrauch erfordern neue Konzepte für die Mobilität der Zukunft. Covestro entwickelt schon seit längerem Materiallösungen für die Elektromobilität, setzt aber auch auf die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien wie die Solar- und Windkraft. Sie sind zusammen mit dem Einsatz alternativer Rohstoffe und der Entwicklung innovativer Recyclingkonzepte Teil eines umfassenden Programms, mit dem sich Covestro vollumfänglich auf die Kreislaufwirtschaft ausrichtet. Dazu kooperiert das Unternehmen mit vielen Partnern entlang der Wertschöpfungskette sowie mit Hochschulen und Instituten.
Die Covestro Adelie zeigt im Kleinen, was Hochleistungs-Kunststoffe für eine nachhaltige Zukunft im großen Maßstab leisten können. Wir sind überzeugt, dass sie der Schlüssel zu einer nachhaltigen Mobilität sind. Deshalb treiben wir Materialinnovationen und Recyclinglösungen gemeinsam mit unseren Partnern in Industrie und Wissenschaft konsequent voran.
Seit der Gründung der Team Sonnenwagen e.V. im Jahr 2015 arbeiten Studierende der RWTH und FH Aachen an der Entwicklung solarbetriebener Elektrofahrzeuge. Mit leichten Bauteilen, unter anderem aus Polycarbonat, unterstützt Covestro das Ziel nachhaltiger Innovationen im Bereich der Elektromobilität. Der Umstieg von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energie ist der Antrieb des Sonnenwagen-Teams. Für dieses Ziel verbringen die Studierenden einen Großteil ihrer Freizeit mit dem Projekt und arbeiten neben dem Studium an der Entwicklung der Solarautos.
Von der universitären zur industriellen Praxis
Für Covestro geht die Partnerschaft mit dem Team Sonnenwagen weit über Materialspenden und die Sponsorentätigkeit hinaus. Mit seinem Engagement für eine nachhaltige Mobilität der Zukunft und den Aufbau einer Kreislaufwirtschaft will das Unternehmen junge und enthusiastische Menschen gewinnen, um gemeinsam diese wichtigen Ziele zu verwirklichen.
Wir wollen junge Menschen von Spitzenuniversitäten gewinnen, die unsere Leidenschaft für eine nachhaltigere Mobilität und die Nutzung erneuerbarer Energie teilen. Wir wollen sie ermutigen, ihre Talente zu nutzen, um bei uns und mit uns moderne Materialien und Technologien zu entwickeln.